Es ist die Zeit, in der ich keinen Film bis zum Ende schauen kann ohne einzuschlafen; in der ich höchstens zwei, drei Sätze vor dem Einschlafen lesen mag und mir dann das Buch aus der Hand rutscht; unsere Gesprächsthemen sich ausschliesslich um Garten, Pflanzen, Planung, Pflege, Wetter drehen; unsere Freundinnen und Freunde kaum etwas von uns hören; die Familie sich ängstlich oder ärgerlich erkundigt: Gibt’s euch noch?
Eine Zeit, in der Zahnarzt-Termine verschlampt werden; Bibliotheksbücher mit Mahnungen belegt werden; in der Artikel und Kolumnen zu Nachtzeiten oder sonntags geschrieben werden; vier Monate vorbeirauschen, als ob es vier Wochen wären; die Haare immer länger und schwieriger zu bändigen sind; die Entsorgungskisten im Keller überquellen; die To-do-Listen überlang sind und niemals abbaubar scheinen ...
Kurz und gut: Es ist Saison. Alles, was neben der Arbeit geschieht, ist etwas grenzwertig, aber doch irgendwie auszuhalten. Wenn uns Mäuse, Trockenheit, Frost, Gewitter, Hagel – genau in dieser Reihenfolge folgten einander die fünf Plagen in diesem Frühjahr – noch mehr Arbeit verursachen, aber die Arbeit trotzdem auf ein gutes Echo stösst, mehr Kundinnen und Kunden zu uns finden und die Mitarbeitenden engagiert und einsatzfreudig sind. Was solls? Die paar Monate werde ich wohl noch aushalten. Und sonst nehm ich mir meinen Hund zum Vorbild: Piss auf die Stauden! Nun gehen wir spielen und spazieren!
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