Artikel

Inszenierte Leere im 6 ha

Inszenierte Leere im 6 ha grossen Volkspark: drei pyramidenförmige Erdskulpturen, sogenannte Cubes, im Dialog mit Baumfeldern aus Eichen.

Neun an Ort in Beton gegossene,

Neun an Ort in Beton gegossene, skulpturähnliche Parkmöbel mit Stufen, Ecken und Kanten, Schrägen und integrierten Rasen- und Holzflächen bilden markante Bezugspunkte und setzen ein Gegengewicht zu de

Dank der überzählig gepflanzten

Dank der überzählig gepflanzten Eichen funktioniert der Park räumlich schon kurz nach der Realisierung gut.

Die abgetreppte Ufergestaltung

Die abgetreppte Ufergestaltung macht die renaturierte Eulach auf der gesamten Länge des Parks zugänglich.

  • Landschaftsarchitektur

«Die Besten 2013»: Eulachpark in Winterthur ausgezeichnet

Seit über zwanzig Jahren kürt die Zeitschrift Hochparterre jährlich die besten Bauten und Objekte in Architektur, Design und Landschaft. Das Rennen in der Kategorie Landschaft machte dieses Jahr der Eulachpark in Winterthur. Dieser Volkspark wurde nach Plänen von Koepflipartner Landschaftsarchitekten aus ­Luzern in mehreren Etappen realisiert.

Ausgezeichnet wird zugleich auch die Stadt Winterthur, vertreten durch die Stadtgärtnerei, als Bauherrin. Dies ist das zweite Mal, dass eine Parkanlage der Gartenstadt Winterthur mit dem «Goldenen Hasen» ausgezeichnet wird: Der in Fachkreisen viel beachtete Preis wurde 2010 für die Umgestaltung des Brühlgutparks von Rotzler Krebs und Partner verliehen.

Der Eulachpark bildet das Zentrum des umgenutzten Sulzer-Industrieareals im Entwicklungsgebiet Neuhegi. Die Sulzer Immobilien AG gab das Land kostenlos an die Stadt ab, die im Gegenzug die Baukosten des Parks in Höhe von 10,4 Millionen Franken übernahm. Der über sechs Hektaren grosse Volkspark, entlang der renaturierten Eulach, verschafft der Bevölkerung einen Zugang zur Natur und einen Erholungsraum. Der Jury gefiel der gros­se Massstab des Eulachparks, der grössten Parkanlage in Winterthur. Anlagen dieser Grösse seien selten. Nach den Plänen des Luzerner Landschaftsarchitekturbüros Koepflipartner, das den 2003 ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte, wurden die ersten drei Etappen des neuen Parks von 2007 bis 2013 realisiert. Mit der vierten Etappe soll 2014 begonnen werden.

Inszenierte Leere schafft hochwertigen Grünraum

Als wohltuend bewertete die Jury das ruhige Gesamtkonzept mit den weitläufigen Grün­flächen und dem einfachen Wegnetz sowie die insgesamt zurückhaltende Gestaltung. Den Planern sei es gelungen, mit wenigen gezielt gesetzten Landschaftselementen die «Leere zu inszenieren». Der Park wurde mit den «Cubes» in Form von drei grasbewachsenen, pyramidenförmigen Erd­skulpturen, den Baumfeldern, den skulpturalen Parkmöbeln sowie der Spiellandschaft (Atelier Fredi Schelb) als Hauptelemente bewusst zurück­haltend ausgestattet. Mit seinen ausgedehnten Rasenflächen und dem Flussraum der renaturierten Eulach bietet er vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Auf der gesamten Länge des Parks wurde die renaturierte Eulach mit einem abgetreppten Ufer zugänglich gemacht.

Markante Bezugspunkte sind die gros­sen, neun Parkmöbel in Gestalt von an Ort in Beton gegossenen Objekten mit Stufen, Schrägen und integrierten Rasenflächen. Die Parkmöbel setzen ein Gegen­gewicht zu den Erd­skulpturen. Hängeleuchten über den Park­möbeln ermöglichen den Aufenthalt auch in der Dunkelheit. In einem Pilotprojekt von Stadtlicht Winterthur wurde ausserdem ein spezielles Beleuchtungskonzept für den Eulachpark entwickelt.

Während die ersten beiden Etappen, die den grössten Teil des Parks ausmachen, Raum für Spiel und Bewegung schaffen, verliehen die Planer dem in der dritten Etappe realisierten nördlichen Parkteil einen eher kontemplativen Charakter. So wurde ein bestehendes Rasenrondell mit einem Ortbetonband gefasst, in das Beete mit Blütenstauden eingelassen sind.

Die offene Gestaltung des Parks, der ohne begrenzende Mauern und Hecken und ohne zentralen Eingang auskommt, wurde von der Jury weiter hervorgehoben. Ein gros­ser Pluspunkt sei zudem die frühe Planung, wodurch der Park weitgehend bereit gewesen sei, als die angrenzenden Bauten entstanden. Volumen wird mit den dicht gepflanzten Bäumen geschaffen. Die Baumfelder werden später ausgelichtet, sodass mit der Zeit ein durch Solitäre geprägter Park entsteht. 470 Bäume, davon 300 Eichen, wurden gepflanzt.

Silber und Bronze

Der Hase in Silber wurde für die vom Landschaftsarchitekturbüro Pascal Heyraud, Neuenburg, erarbeitete Umgestaltung des Place du Vélodrome in Genf verliehen. «Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man mit einer einfachen organisatorischen Veränderung und mit wenigen präzisen gestalterischen Eingriffen eine neue räumliche Wirkung erzielt und neue Nutzungsmöglichkeiten schafft», begründete die Jury diese Wahl.

Bronze ging an den Freizeitpark Schmiedhof in Ebikon von Fahrni Landschaftsarchitekten, Luzern. Das Projekt der Gemeinde Ebikon, einen Fussballplatz in einen öffentlichen Park zu verwandeln, imponierte der Jury. Es sei bemerkenswert, dass eine Agglomerationsgemeinde einen solchen Park baue. Das Projekt habe Vorbildcharakter.

Ausstellung – «Die Besten 2013»

4. Dezember 2013 bis 12. Januar 2014, Vestibül Museum für Gestaltung Zürich. Öffnungszeiten: Di. So., 10 bis 17 Uhr, Mi. 10 bis 20 Uhr, montags sowie 25. Dezember und 1. Januar geschlossen.

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Ausstellungen

Mustergültig, vorbildlich, vollkommen – so beschreibt das Lexikon den Begriff «ideal». Mit der fordernd-provokativen Vorgabe «Der ideale Garten» war…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Veranstaltungs-Tipp

Im Herzen des Dreiländerecks feiert die Landesgartenschau in Neuenburg am Rhein (D) ein besonderes Gartenfest. Ein buntes Blütenband verbindet die…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Aus- und Weiterbildung

An der Schnittstelle von Planung und Umsetzung erarbeiteten die Studierenden der Technikerklasse der Höheren Fachschule (HF) an der Gartenbauschule…

Weiterlesen

  • Nachhaltig konkret
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur

Die Wohnanlage «In den Bäumen» in Egg ZH wurde mit dem Innovationspreis der Sophie und Karl Binding Stiftung ausgezeichnet. Die nachhaltige…

Weiterlesen

  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur

Der Remisepark ist ein attraktiver Grünraum, versteckt im Zentrum der Wohnsiedlung Urbanplanen in Kopenhagen. Zwischen den grossen Gebäuden wachsen…

Weiterlesen

  • 4.0 – Digitalisierung heute und morgen
  • Landschaftsarchitektur

«BIM im Klartext» – unter diesem Titel lud die Firma ComputerWorks AG aus Münchenstein Planende Ende August zu einer Tagung ins Kino Kosmos in Zürich.…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Auszeichnungen
  • Wettbewerbe

Die beiden Landschaftsarchitekturstudenten der Ostschweizer Fachhochschule OST Noah Rimann und Loris Theus gewinnen in Berlin den Schinkelpreis 2025…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Auszeichnungen

Der Callwey Verlag hat zum zehnten Mal den Wettbewerb «Gärten des Jahres» vergeben. Den ersten Platz sicherte sich Burkhard Damm…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur

Bei «Wildnis» an weite Wälder in Kanada zu denken, ist sicher nicht verkehrt. Es geht jedoch auch näher. Die Stiftung Natur & Wirtschaft informiert…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Wettbewerbe

Der Wettbewerb Kasernenareal Zürich ist entschieden. Aus 40 Bewerbungen qualifizierten sich zehn Landschaftsarchitekturbüros für die Teilnahme am…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Umwelt
  • Biodiversität

Die Natur in Siedlungsräumen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität und zur Anpassung an den Klimawandel. Dennoch wird ihr Potenzial…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Wettbewerbe

Der verheerende Hangrutsch in Schwanden (GL) Ende 2023 hat zu schweren Verwüstungen im Quartier Plattenau geführt. 15 Gebäude wurden zerstört, der…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Buch-Tipp

Für diejenigen, die sich für aktuelle Architektur und Landschaftsarchitektur sowie Kunst im öffentlichen Raum interessieren, ist der 20 Hektar grosse…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Auszeichnungen
  • Wettbewerbe

Die Stadt Zürich vergibt 2025 zum 19. Mal die «Auszeichnung für gute Bauten». Gesucht werden herausragende Bauwerke und Freiräume, die zwischen 2021…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Organisationen

Der Bund Schweizer Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten (BSLA) wird 100 Jahre alt. Auf seiner Jubiläumsplattform wird der Blick mit…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Veranstaltungs-Tipp
  • Organisationen

Der Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA) feiert dieses Jahr sein 100-Jahre-Jubiläum. Im Zentrum der Tagung am…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Wettbewerbe

Das interdisziplinäre Projekt «Multitude» unter der Leitung des Berliner Büros Franz Reschke Landschaftsarchitektur hat den anonymen Wettbewerb zur…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Auszeichnungen

Der von der Zeitschrift «Hochparterre» verliehene «Goldene Hase – Die Besten 2024» in der Kategorie Landschaftsarchitektur geht in diesem Jahr in die…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur / Planung
  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur
  • Auszeichnungen

Aus Grau mach Grün: Was aus einem denkmalgeschützten Gebäude werden kann, zeigt sich am Beispiel des früheren Flakbunkers im Herzen Hamburgs. In 58 m…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur

Das Institut für Landschaft und Freiraum (ILF) der OST organisierte zusammen mit der Fachgruppe Gartendenkmalpflege des Bundes Schweizer…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

07/2025

Gründächer: Begrünung und Solar – kein Entweder-oder

Gastronomie: Gartencenter zwischen Fachhandel und Erlebnis

Serie Stadtwildpflanzen: Postelein

Porträt Baumpflegespezialistin: Naturnahe Pflege

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung

09.01.2025  –  09.12.2025
Landschaftsarchitektur – woher kommst du? wohin gehst du?
Schloss Lenzburg, Kleiner Rittersaal

Bis 21. April 2025, Schloss Lenzburg, Kleiner Rittersaal, täglich 10 bis 17 Uhr: Ausstellung. Wie beeinflusst Landschaftsarchitektur unser tägliches Leben? Welche Spuren hinterlässt sie – und wie gestaltet sie die Zukunft? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kanton Aargau, mit der die Regionalgruppe Aargau das Bundes Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA) das 100-Jahre-Jubiläum des BSLA feiert. Weitere Informationen  

12.04.2025 10:00  –  21.04.2025 17:00
Deutsche Baumpflegetage
Messe Augsburg

Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

 Weitere Informationen

06.05.2025  –  08.05.2025

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Submissionen

Schulraumerweiterung Herrenhof Uzwil
Angebotsfrist: 05.05.2025
Umgebungsarbeiten Pflegezentrum
Angebotsfrist: 05.05.2025