Ich versuche mit verschiedenen Mitteln, mehr Kundinnen und Kunden zu gewinnen ausserhalb der Frühjahrssaison. Obwohl in den letzten Jahren das Frühjahr stets nass und ungeeignet zum Pflanzen war, hält sich der Frühling als die Pflanzzeit hartnäckig. Nach dem nassen Frühjahr folgten heisse Tage, was für neu gepflanzte Stauden auch nicht ideal war. Ich möchte nicht über mangelnde Kundschaft klagen, denn zu uns finden Pflanzenfreaks selbst beim ärgsten Regenwetter. An den wenigen schönen Tagen müssen sie schliesslich pflanzen. (Klar, es dürfen auch ein paar Freaks mehr werden...)
Nach den Sommerferien bis in den Oktober war das Wetter stets ausgezeichnet, gut geeignet zum Pflanzen. Und doch scheinen viele Gartenfreundinnen und -freunde nach den Sommerferien weniger an Pflanzen zu denken als im Frühjahr. Auch spätblühende Stauden werden – mal abgesehen von Astern und Anemonen – viel zu wenig beachtet, leider. Manche spät austreibenden Stauden werden aus den Sortimenten gekippt. Wer kauft schon einen scheinbar leeren Topf im Frühjahr? Spät austreibende Ingwerorchideen (Roscoea), winterharte Begonien und Herbst-Steinbrech werden zu Spezialitäten, nur weil sie spät blühen. Dabei sind es tolle und zuverlässige Stauden.
Wir versuchen mit Artikeln, Führungen und Informationstagen den Verkauf im Spätsommer und Herbst anzukurbeln. Der Erfolg ist mässig. Bei manchen Kundinnen und Kunden sitzt der Pflanztermin Frühjahr tief. Das hat damit zu tun, dass für viele von ihnen Garten gleich Nutzgarten bedeutet. Und Gemüse und Kräuter werden nun einmal im Frühjahr gesät und gepflanzt – jedenfalls meistens. Die logische Folgerung ist, dass auch alle Stauden und Gehölze im Frühjahr gepflanzt werden müssen. Die Pflanzzeit ist in vielen Köpfen zudem auf wenige Wochen beschränkt: «Waaas, ich kann Ende Mai auch noch pflanzen?» Was soll ich da noch sagen? Eigentlich nur soviel: Ich bleibe dran.
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