Der Usterapfel ist die bekannteste Sorte aus der Gruppe der Süssäpfel. Als Süssapfel werden Sorten bezeichnet, die laut Fructus besonders reich an Zucker und gleichzeitig säurearm sind. Sie entsprechen nicht den heutigen Anforderungen an ein ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis von Tafeläpfeln und sind deshalb in Vergessenheit geraten. Selbst in der Ursprungsregion um Uster seien die mächtigen Usterapfelbäume kaum noch zu finden, bedauert die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten.
Äusserlich lässt sich die Sorte an kleinen, länglichen und leicht unregelmässig geformten Früchten mit hellgelber Schale erkennen. Fructus verweist auf das besondere Aroma mit dezenter Vanillenote und die vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten (Apfeldicksaft, getrocknete Schnitze, Süssspeisen usw.). Damit passe der ‘Usterapfel’ bestens in den aktuellen Ernährungstrend, bei dem die Entdeckung traditioneller Produkte (z.B. «vin cuit») und vergessener Geschmäcker eine grosse Rolle spiele.
Ein typisches Sortenmerkmal ist die ausgeprägte Alternanz – auf ein ertragreiches Jahr folgt meist ein Jahr ohne Ernte. Der ‘Usterapfel’ gilt als robust und nur wenig anfällig für Pilzkrankheiten. Mit zunehmendem Alter bildet er eine grosse, runde Krone und wird zum prägenden Elementen in der Landschaft.
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