Dabei schreibt der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) vor: «Die dem GAV unterstellten Arbeitnehmenden sind gehalten, sich mit neuen Tendenzen im Beruf auseinanderzusetzen und sich permanent weiterzubilden. Der Arbeitnehmende hat Anspruch auf jährlich drei Tage Bildungsurlaub.» Ja gerne, aber wo? Die Angebote sind rarer geworden. Vor Jahren noch hat ein initiativer Gärtnermeister im Kanton Zürich ein umfangreiches Kursprogramm angeboten. Die Hochschule Wädenswil (heute ZHAW) bot qualitativ hochstehende Kurse und Tagungen an. Der private Anbieter hat aufgegeben; die Hochschule widmet sich vermehrt anderen Themen. Grössere Betriebe sind dazu übergegangen, eigene Weiterbildungstage anzubieten. Für das Personal ist es Weiterbildung, der Kundschaft bringt es Information zu neuen Produkten. Drei Fliegen auf einen Schlag: Marketing, Kundenbindung und Weiterbildung. Das sind oft ganz interessante Tage. Ob sie auch für jeden Mitarbeitenden die richtige Weiterbildung sind, ist fraglich.
Warum gibt es hierzulande seit Jahren keine Tagungen oder Vorträge mehr für die Grüne Branche, die neue Tendenzen im Beruf vorstellen, Impulse geben oder Diskussionen auslösen? Wo bleibt der Branchenverband? Wo bleiben die Hochschulen (Wädenswil, Rapperswil)? Was ist mit Gartenbauschulen, landwirtschaftlichen Schulen? Für mich selber habe ich eine Antwort gefunden: Die Bildungsstätte Gartenbau auf dem Grünberg (Hessen / D) bietet ein vielfältiges, spannendes Programm an. Die Reise dahin lohnt sich, ist aber auch aufwändig und nicht jedes Jahr möglich. Sie ersetzt nicht kurze Bildungsveranstaltungen im eigenen Land, die mit neuen Ideen und Kontakten wieder Schwung in die Grüne Branche bringen.
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