Aufgrund der aktuellen Lage bezüglich des Coronavirus wurde auf eine herkömmliche Medienkonferenz verzichtet. Interessierte konnten die Übergabe und Enthüllung der Sonderbriefmarke exklusiv per Live-Stream verfolgen. Das Postwertzeichen zum Internationalen Jahr der Pflanzengesundheit wurde in Zusammenarbeit mit dem EPSD vom wissenschaftlichen Illustrator Angelo Boog gestaltet. Zu sehen ist ein Japankäfer (Popillia japonica), der sich auf einem angefressen Weinrebe-Blatt tummelt.
Der aus Japan stammende Blatthornkäfer, wie der Quarantäneorganismus auch genannt wird, wurde 2014 erstmals in der Nähe von Mailand festgestellt. Inzwischen hat der gefrässige Schädling den Tessin erreicht. Dort wurden letztes Jahr erstmals vereinzelte Exemplare in der freien Natur gefunden. Die Experten rechnen mit einer weiteren Ausbreitung in der Schweiz – ein bedrohliches Szenario, weil der Japankäfer mehr als 300 Pflanzenarten befällt und massive Schäden verursacht. Während sich die Engerlinge vorwiegend von Graswurzeln ernähren und somit Wiesen- und Rasenflächen beschädigen, frisst der erwachsene Käfer Blätter, Blüten und Früchte verschiedener Wild- und Kulturpflanzen (z.B. Ulme, Linde, Ahorn, Weinrebe, Rose oder Mais). Oft werden die Pflanzen bis auf die Zweige und Blattskelette kahl gefressen.
Wenn sich der Japankäfer einmal festgesetzt hat, wird es schwierig und kostspielig, ihn wieder loszuwerden. Umso wichtiger ist die Früherkennung. Berufsleute und Bevölkerung sind aufgerufen, ihre Augen offen zu halten. Bei einem Verdacht soll der Käfer eingefangen und fotografiert, sowie der zuständige kantonale Pflanzenschutzdienst informiert werden. Mit der detailgetreuen Abbildung auf der Sonderbriefmarke möchte der EPSD die Früherkennung unterstützt werden. Der Japankäfer ist 8 bis 12 mm lang. Er unterscheidet sich vom einheimischen Gartenlaubkäfer durch die weissen Haarbüschel: je fünf kleine auf beiden Seiten des Hinterleibs und zwei grössere am hinteren Körperende. Weitere Infos: www.popillia.agroscope.ch.
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